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Wie wirkt sich Stress auf die Performance aus und wie findest du dein optimales Stresslevel, "IZOF"?

alexandermikus7

Updated: Aug 1, 2022

Aus den Sportmedien sind Aussagen bekannt wie, "die mentale Seite stimmte nicht", oder "Der Sportler fand nicht in das Spiel". Aber selbst Aussagen wie: "Er hat den Gegner unterschätzt" oder "Er war zu ehrfurchtsvoll" sind omnipräsente Floskeln. Was steckt aber dahinter und was können wir für unsere Wettkämpfer im leistungsorientierten Breitensport ableiten?


(Bild: Grand Prix Catalunya 2012 Alexander Mikus. Stress in der Turniersituation ist normal, welche Faktoren lassen sich beeinflussen und steuern?)


Diese Statements sind in der Profiberichterstattung allgegenwärtig und dennoch spielen sie im Breitensport keine oder kaum eine Rolle. Generell wird im Breitensport die Bedeutung der Sportpsychologie für die Wettkampfleistung unterschätzt, dabei ist die Sportpsychologie eine eigene Disziplin innerhalb der Sportwissenschaften und der Gesundheitspsychologie. Es findet viel innovative Forschung statt und dieses Feld hat enorm viel Potential und praktischen Nutzen. So sind Spitzensportler wie GSP regelmäßig mit ihren Sportpsychologen zugange um sich optimal auf Ihren Gegner (ihre Herausforderung) einzustellen und sich in ihre Zone optimaler Performance zu begeben.


Die individuelle Zone optimaler Leistungsfähigkeit IZOF ist für jeden Sportler eine Andere.

Welches Stresslevel ist für den Sportler optimal? Wann wird es zu viel Stress? Wann wird aus der Herausforderung eine Bedrohung, die dann zu Starre führen kann und wann ist der Sportler "unterfordert" und riskiert ebenfalls eine Leistungsminderung?

Wie so oft, es gibt keine pauschale Antwort und jeder reagiert ein wenig anders auf Wettkampfstress. Es zeigen sich aber bestimmte Muster immer wieder. Zunächst geht es um die Einstellung bzw. die Einschätzung des Wettkampfes.

  1. Der Wettkampf darf kein "Spaziergang" werden. Wenn man den Gegner unterschätzt ruft man einfach nicht genügend Reserven ab um optimal zu funktionieren. Es steigt die Verletzungsgefahr und unter Umständen erleidet man eine unnötige Niederlage. Dies ist aus dem Profifußball bekannt, "Der DFB-Pokal hat seine eigenen Regeln". Es muss eine Herausforderung sein!

  2. Der Wettkampf darf keine Angststarren auslösen. Denn diese sind die absoluten Bremsen im Kopf. Der Wettkampf darf sich nicht als Bedrohung anfühlen. Sondern muss als lösbare Herausforderung eingestuft werden.

  3. Die Einstufung des Wettkampfes als "mittlere Herausforderung" zeigte in Experimenten die besten Ergebnisse und hat sich in der Coaching-Praxis etabliert! Der Sportler muss den Gegner ernst nehmen, sich aber sicher sein die Herausforderung mit vollem Einsatz gut lösen zu können.

(Grafik aus "Alles nur Herausforderung" Oliver Stoll Zeitschrift Sportpsychologie.)


Nachdem wir den Wettkampf eingeordnet haben müssen wir nun unsere Aufmerksamkeit auf das Innere des Sportlers richten. Im IZOF Model unterscheidet man 4 verschiedene Zonen. Von negativen zu positiven Empfindungen und von Leistungsunfähig zu Leistungsfähig. Je nachdem wie stark ein Sportler eine Emotion nun gewichtet und was sein persönliches Leistungsmotiv ist findet er sich in einem jeweiligen Quadranten wieder. Über die Zeit entwickeln Sportler ihre eigenen Methoden sich in ihre Leistungszone zu versetzen und schauen sich entweder diese Techniken bei den Profisportlern ab oder beginnen intuitiv damit. Im professionellen Bereich wird die IZOF über Tests ermittelt. Je nachdem in welchem Zustand sich der Sportler befindet müssen entsprechende Techniken verwendet werden um den Wettkampf richtig a) richtig einzuordnen und b) sich in seine individuelle, mentale, Leistungszone zu begeben.

(Grafik: eigene Darstellung)


Externe Stressoren können hier extrem schädlich sein. Dominante Gedanken

(Sorgen, Ängste, Freude) aus dem Berufsleben oder einer persönlichen Beziehung oder ähnlichem stören die Aufmerksamkeit und können den Sportler komplett aus seiner Zone bringen. Generell wird zwischen interner und externer, enger und weiter Aufmerksamkeit unterschieden. Für die Leistungsfähigkeit ist es förderlich wenn ein Sportler leicht zwischen den einzelnen Dimensionen der Aufmerksamkeit wechseln kann ohne aus dem Konzept zu kommen. Als Faustregel gilt: je höher das Stresslevel, umso schwieriger wird der schnelle Wechsel der Aufmerksamkeit ohne seinen Fokus zu verlieren. Hier ist es die Aufgabe des Trainers den Sportler zu entlaste


n. Beispiele hierfür sind es die Matten im Auge zu behalten, die Kampfzeiten, die Wage, die Gegner etc.


Diese genannten Konzepte sind in der Sportpsychologie allgegenwärtig. Und können genutzt werden um eine persönliche Routine zu entwickeln um in seine optimale Leistungszone zu kommen, um Wettkämpfe richtig zu bewerten, um seinen Fokus zu behalten und natürlich auch in "Flow" zu kommen. All dies hängt mit der richtigen Leistungseinstellung, Wettkampfeinordnung und Fokus zusammen und kann Wettkämpfern und Trainern sehr behilflich sein. Wenn du darüber mehr erfahren möchtest kannst du dich gerne an mich wenden. Ansonsten empfehle ich den Blog https://www.die-sportpsychologen.de oder auch meine persönliche Homepage: www.force-bildung.com in der es explizit um sportspezifische Coaching Methoden aus Sportpsychologie und Verletzungsrehabilitation geht.







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