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  • alexandermikus7

BJJ mit 30 oder 40 beginnen?

Updated: Aug 1, 2022


Wie bei jedem Sport kann man auch beim Brazilian Jiu-Jitsu sagen je eher man damit beginnt umso besser. Dennoch ist BJJ ein Kampfsport den man durchaus noch "spät" beginnen kann. Die Gründe hierfür liegen sowohl in den Techniken als auch in der Taktik des BJJ. Man hat im BJJ die Möglichkeit einen hocheffektiven Kampfsport, der neben Thaiboxen und Ringen eine Kernkomponente des modernen MMA ist, zu erlernen ohne sich einem erhöhten Verletzungsrisiko auszusetzen. Darüber hinaus erlaubt BJJ aufgrund seiner spezifischen Regeln tatsächlich auch als "Best Ager" erfolgreich einsteigen zu können.


1.1

Zum ersten ist BJJ der verletzungsärmste Kampfsport. Die Ursache hierfür liegt daran dass in erster Linie der Bodenkampf geübt wird und man im Wettkampf die Möglichkeit hat den Gegner in die Guard zu ziehen anstelle zu werfen. Alleine hierdurch entfallen viele Traumata durch Stürze oder unkontrolliertes Fallen. Verletzungen sind nicht nur der größte Feind der aktiven Wettkämpfer sondern der Feind jeder sportlichen Betätigung und müssen vermieden werden. Natürlich ist BJJ trotz aller Sicherheit ein Kontaktsport und unser Curriculum bei Jungle BJJ in Lauf an der Pegnitz beinhaltet viel Selfdefense und auch Old-School-Judo aber grade die aktiven Athleten achten besonders auf ein verletzungsfreies Training.


1.2

Neben der Techniksammlung des BJJ, die ein sicheres Training ermöglichen, ist es auch die Philosophie des Sports die Verletzungen unwahrscheinlicher macht. Während viele artverwandte Sportarten wie Sambo, Judo oder Ringen auf schnelle und Explosive Angriffe setzen und ein Regelwerk nutzen welches dies belohnt so bestraft das BJJ-Regelwerk unnötiges Risiko im Kampf uns belohnt eine Taktik die auf dominante Positionen und maximale Kontrolle des Gegners setzt. Wenn ein Judo-Ka einen Schulterwurf eindreht und diesen vollendet so gewinnt er den Kampf, im BJJ erhält er maximal 2 Punkte und exponiert seinen Rücken was ihn im Gegenzug bis zu 4 Punkte kosten kann. Ergo ist das Chancen-Nutzen-Verhältnis negativ. Kontrollierte Übergänge vom Standkampf in die Bodenlage sind wesentlich Risikoärmer sowohl für den Geworfenen als auch für den Werfer aus einer taktischen Perspektive heraus.


2.

Nachdem wir nun über BJJ sprachen kommen wir zum BJJ Gym welches du dir mit 30+ oder 40+ auswählen solltest und was du vermeiden solltest.


2.1

Der häufigste Verletzungsgrund sind harte unkontrollierte Würfe. Takedowns sind absolut wichtig und müssen gelernt werden. Auch Standkampf ist wichtig und jeder sollte grundlegende Fähigkeiten darin aufweisen. Jedoch mit Obacht und Umsicht. Wenn man hier unter Anleitung und Rücksicht arbeitet kommen die gewünschten Fortschritte ohne die Verletzungen. Frag in deinem Probetraining nach Standkampf. Gibt es einen tag der dafür vorgesehen ist? Wie läuft es ab? Sollte die Schule gar kein Standkampf trainieren würde ich davon genauso abraten wie eine Schule in der jedes Randori im Stand beginnt.


2.2

Hat das Gym gesonderte Trainingseinheiten für Anfänger und wie sehen diese aus? Bei Jungle BJJ Lauf folgt das Grundlagentraining einem sich wiederholenden Curriculum aus Bewegungsschule, Selbstverteidigung und Basics. In unserer BJJ-Akademie sind Fortgeschrittene im Anfängertraining genauso willkommen und häufig wie Anfänger im Fortgeschrittenen Training. Alte Hasen verbessern so ständig ihre Grundlagen und helfen den Anfängern dabei BJJ zu erlernen und gleichzeitig haben Anfänger die Chance einen Einblick in das wettkampforientierte Training der Fortgeschrittenen zu erhalten.


2.3

Techniken spielen eine große Rolle. Es gibt Bewegungen die einfach nicht leicht fallen und die auch Verletzungen verursachen können. Solltest du viel invertieren müssen (die Füße über den Kopf zur Matte führen) ist dies super cool aber leider vor allem für Anfänger eine Technik-Selektion die dir eventuell Probleme bereiten wird. Achte auf "wirbelsäulenfreundliches" simples BJJ. Wenn deine Erfahrung und Fitness zunehmen wirst du dich von alleine an diese Techniken herantasten und für dich selbst bemerken ob diese für dich passend sind oder nicht.



3.

Last but not Least - deine Einstellung entscheidet mehr als alle vorherig genannten Punkte.

Egal mit welchem Alter du mit BJJ beginnst, ist es wichtig dass DU dir immer deiner Fähigkeiten und deiner Grenzen bewusst bist. Sei zu Beginn lieber etwas vorsichtiger und steigere deine Gegenwehr mit deiner Erfahrung. Du musst nicht erst "fit werden" um mit BJJ zu beginnen. Du kannst neben dem BJJ ein minimalistisches Training aus Bodyweight-Übungen, Stretching und etwas Ausdauertraining etablieren und es ist mehr als ausreichend um für BJJ fit zu sein. Viele Verletzungen die dir die Lust auf den Sport nehmen können passieren durch das eigene Ego, durch zu viel Widerstand im Training. Daher wenn du mit Brazilian Jiu-JItsu beginnst nimm dir alle Zeit der Welt. Erhole dich nach dem Training, regeneriere dich! Versuche 2-3 Einheiten pro Woche langfristig zu trainieren. Im Zweifel klopfe ab, gib die Position auf oder mach einen Guard-Pull. Wenn du dies berücksichtigst und in einer Akademie lernst die anfängerfreundliche Curricula verwendet kannst du mit 30,40 oder noch lange danach viel Spaß und auch Erfolg mit BJJ haben.

Unterstützt unser Gym und holt euch ein cooles Jungle BJJ Shirt Jungle BJJ Germany (spreadshirt.de) Danke




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